Corona-Schicksale in Nepal

Schreiner Jayalal traf der Schlag, als er positiv auf Covid-19 getestet wurde. Der 44-jährige Mann glaubte in diesem Moment, er sei der einzige Coronakranke im ganzen Bezirk Rukum. Er hatte Angst, dass die Leute ihn verachten würden, weil er sich diese Krankheit zugezogen hatte. Er litt unter Atemnot, Kopfschmerzen, Übelkeit und Durchfall. Durch seine große Atemnot empfahlen ihm die Ärzte dringend, sich im Krankenhaus in Rukum zu melden. Dort kam er sofort auf die Intensivstation. Noch ehe er sich versah wurde er an die Sauerstoffversorgung angeschlossen.

Kraftlos stöhnte er: „Ich habe keine Hoffnung mehr zu überleben". Er hatte Angst, weil er bis zu seiner vollständigen Genesung im Krankenhaus bleiben musste. Früher verdiente er als Schreiner gut, aber so krank wie er war, konnte er kein Geld verdienen. Er sorgte sich sehr um seine Familie. Wie könnte sie ohne ihn als den Familien-Versorger weiter leben?

Die Ärzte und Krankenschwestern ließen ihn eine Woche lang kontinuierlich an der Sauerstoffversorgung. Als sich endlich sein Sauerstoffspiegel stabilisierte, wurde er auf die normale Isolierstation verlegt. Dank der Medikamente und die Pflege, die er im Krankenhaus erhielt, wurde er gesund und konnte nach wenigen Wochen aus dem Krankenhaus entlassen werden. Bei seiner Entlassung erwähnte er: "Ich bin den Ärzten und Krankenschwestern so sehr dankbar, sie sind so gut zu uns.“

 

Ramu (48 Jahre) ist Bauer in Rukum und der einzige in seiner Familie, der Geld für den Lebensunterhalt verdient. Auch er bekam Kopfschmerzen und Fieber. Dazu große Atembeschwerden. Der Test bestätigte die schreckliche Vermutung, dass er sich an Corona angesteckt hatte. Seine Atemprobleme machten es notwendig, dass er drei Tage stationär auf der Isolierstation des Krankenhauses mit Sauerstoff versorgt wurde.

"Meine Schmerzen sind so groß. Ich werde nicht mehr gesundwerden“ klagte er. Er machte sich große Sorgen um seine Familie und wie sie zurechtkommen wird, da er der einzige Ernährer der Familie war. Ihn verließ aller Mut, war antriebslos und hatte keinerlei Hoffnung mehr. Die Sorge um seine Familie zerfraß ihn.

Die Ärzte und Schwestern im Krankenhaus gaben Ramu nicht auf und schafften es, ihn zu motivieren, stark zu sein und die Krankheit zu bekämpfen. Sie führten alle notwendigen Behandlungen durch und verabreichten ihm die nötigen Medikamente. Glücklicherweise reagierte sein Körper positiv auf die Behandlung und sein Gesundheitszustand wurde jeden Tag besser.

Er bedankte sich bei den Ärzten und Krankenschwestern des Krankenhauses für ihre Fürsorge und ihr Engagement für die Patienten. In Anbetracht seiner finanziellen Situation beschloss das Krankenhaus, ihm die gesamten Behandlungskosten von mehr als 800€ zu erlassen. Ramu und seine Familienmitglieder waren so glücklich und konnten es kaum glauben. Ramu war wieder gesund und sie mussten keine Schulden für die Behandlung aufnehmen. Sie waren dem Krankenhaus sehr, sehr dankbar.

 

Mein Name ist Sharmila. Ich bin 35 Jahre alt und komme aus einem abgelegenen Dorf in Rukum. Eines Tages bekam ich kaum noch Luft, hatte hohes Fieber, Husten und Brustschmerzen. Ich erfuhr, dass ich Corona hatte und wurde zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus in Rukum gebracht. Man behielt mich auf der Isolierstation. Ich verstand das alles nicht und wollte einfach nur raus. Warum konnte ich nicht wieder nach Hause? Die Schwestern erklärten mir, dass es sich um eine sehr schwere und ansteckende Krankheit handle. Ich dachte an meinen Mann, unseren 3-jährigen Sohn und unsere 5-jährige Tochter. Ich wollte nicht, dass sie sich auch anstecken. Also blieb ich in der Isolierstation, obwohl es mir sehr schwerfiel, von meiner Familie getrennt zu sein.

Ich habe noch nie in meinem Leben eine solche Krankheit erlebt. Mir ging es so schlecht, dass ich befürchtete, meine Familie nie wieder zu sehen. Mein körperlicher Zustand versetzte mich innerlich in Stress und Panik und ich wurde ganz verstört, wenn ich an meine Kinder dachte. Manchmal kam mein Mann, um mich wenigstens aus der Ferne zu sehen. Dabei fühlte ich mich wie eine Versagerin, denn ich war nicht in der Lage, etwas für meinen Mann und unsere Kinder zu tun. Manchmal hatte ich riesengroße Angst, dass ich bald sterben würde.

Trotz allem, was in meinem Kopf vorging, wollte ich gegen Covid kämpfen und wieder mit meiner Familie vereint sein. Ich wurde eine Woche lang auf der Isolierstation versorgt. Das Krankenhauspersonal war so freundlich und hilfsbereit zu mir. Die Ärzte kamen täglich und ermutigten mich laufend. Sie brachten mich manchmal sogar zum Lachen. Sie forderten mich auf, Musik zu hören, erzählten mir einiges für mich Neues über die Körperpflege und erklärten mir auch, wie wichtig es ist, sich körperlich zu betätigen, um fit und gesund zu bleiben. Ich bekam Mut und ahnte, dass es mir bald wieder gut gehen werde. Also befolgte ich jede Anweisung, nahm die Medikamente, übte mich in Sauberkeit und kümmerte mich erstmals so richtig um mich selbst. Langsam ging es mir besser. Wie froh war ich, als der nächste Coronatest negativ ausfiel. Ich war so glücklich, dass ich endlich meine Familie wiedersehen konnte.

Alleine hätte ich diese Krankheit nicht überlebt. Ich bin allen Ärzten und Mitarbeitern des Krankenhauses in Rukum so dankbar. Sie kümmerten sich so gut um mich und waren so freundlich! Meine medizinischen Kosten beliefen sich auf über 700 €. Die konnten wir uns gar nicht leisten. Dann beschloss das Krankenhaus, mir die Behandlung kostenlos zur Verfügung zu stellen. Das war ein riesen großes Geschenk!!“

 

Padam ist 39 Jahre alt und ist ein Bauer aus Chaurjahari. Er wurde auf die Intensivstation gebracht, weil sein Sauerstoffwert unter 70 lag. Er hatte Fieber, eine Erkältung, Körperschmerzen, Schmerzen in der Brust und Atembeschwerden. Als er getestet wurde, war er Covid-positiv. Er wurde auf der Isolierstation im Krankenhaus in Rukum aufgenommen

"Ich hatte solche Angst, weil ich nicht in der Lage war, normal zu atmen. Ich hatte Panik, dass ich ersticken würde. Ich fühlte mich hoffnungslos und wie ein nutzloser Mensch. Ich konnte meine Familie nicht mehr unterstützen. Stattdessen hatte ich das Gefühl, ihnen zur Last zu fallen", sagte Padam.

Padam bekam zehn Tage lang regelmäßige Sauerstoffunterstützung. Doch sein Zustand verbesserte sich nicht. Seine Hoffnung, weiter zu leben und bei seiner Familie sein zu können, wurde zerstört. Die Ärzte und Krankenschwestern besuchten ihn jeden Tag und versuchten ihn zu ermutigen. Sie gaben ihm die richtigen Medikamente und Pflege. Nach zwei Wochen begann er sich langsam besser zu fühlen und die Sauerstoffunterstützung konnte abgesetzt werden

Bei seiner Entlassung sagte er: "Ich hätte nie gedacht, dass ich ein neues Leben bekommen würde. Ich möchte dem gesamten Krankenhaus-Team von ganzem Herzen dafür danken, dass sie mir ein neues Leben geschenkt haben. Der Rat, die Medikamente und die Pflege, die ich von den Ärzten und Krankenschwestern erhalten habe, haben mich geheilt, auch wenn ich hoffnungslos war. Dazu war ich nicht in der Lage, die fast 1500 €  für meine Behandlung aufzubringen. Aber das Krankenhaus hat mir die Behandlung kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank, liebes Krankenhausteam."