Interessantes Treffen mit Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Kulturen

Unsere Mitarbeiter berichten:

„Spielt bei den tiefen Temperaturen in Sibirien das Coronavirus überhaupt eine Rolle?“ werden wir oft gefragt. Nun, Temperaturen hatten wir dieses Jahr wirklich extreme. Sie gingen bis minus 60°C in der Stadt. Dennoch gibt es leider immer noch einige Kranke.

Für uns als Sprach- und Kulturforscher ist es daher im Moment auch nicht ganz einfach, ins normale Arbeitsleben einzutauchen. Die Universität bietet ausschließlich online Unterricht an. Die Schulen arbeiten im Sparmodus und sind zur Zeit noch nicht in der Lage, zusätzliche Angebote wahrzunehmen. Aber wir freuen uns, dass wir das lokale Deutschzentrum, mit dem wir schon seit 2017 eng zusammenarbeiten, dennoch unterstützen und in die Bildung der Bevölkerung investieren können.

So hatten wir Anfang dieses Jahres die tolle Möglichkeit, unserer Leidenschaft nachzugehen.  Die erst kürzlich gegründete Internationale Arktische Schule lud uns zu einem „Austausch über die Kulturen“ ein. Der Kontakt entstand über das oben genannte Deutschzentrum.

Die Arktische Schule wurde mit dem Ziel gegründet, speziell Dorfkindern, die in der Regel kaum Möglichkeiten für gute Schulbildung haben, eine gute Schulbildung anzubieten. Dort werden neben Englisch und Deutsch noch 4 weitere Sprachen unterrichtet.

Nachdem uns die Schule mit ihrer außergewöhnlich schönen Einrichtung gezeigt wurde, betraten wir einen großen Raum, der schon mit neugierigen Schülern gefüllt war.

Das Treffen mit Lehrern, Schülern unterschiedlicher Klassen und uns versprach sehr interessant zu werden. Wir hatten einiges vorbereitet, um die verschiedenen Kulturen gemeinsam kennen zu lernen. So gab es nationale Musik, der Deutsch-Sacha- und Russischsprachige Beiträge folgten. Wir hatten ein Quiz vorbereitet, bei dem die jungen Leute begeistert mitmachten. Dabei entdeckten wir, wie wissbegierig die Schüler sind. Vor allem konnten wir ihnen aufzeigen, warum es für sie so wichtig ist, ihre Zeit zu nutzen und sich vorzunehmen, die Fremdsprachen gut zu lernen. Mit ihren neuen Sprachkenntnissen werden ihre beruflichen Chancen um ein Vielfaches ansteigen.

Zu erleben, wie diese Schüler alles Wissen in sich aufsogen und wie wir sie motivieren konnten, mit Ernsthaftigkeit die Sprachen zu lernen, erfüllt uns mit einer tiefen Freude. Denn so werden sie einer besseren Zukunft entgegen gehen. Wir hoffen sehr auf eine weitere gute Zusammenarbeit mit dieser Schule. Wer weiß? Vielleicht ist auch mal ein Schüleraustausch mit Deutschland möglich?  …

Sacha-Jakutien - eine riesige Republik in Russland

Sacha-Jakutien....

Die Republik Sacha ist flächenmäßig etwa 9 mal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland (S - N: 2500 km, O - W: 2000 km) und nimmt einen Großteil im nord-östlichen Sibiriens ein. In diesem riesigen Gebiet leben nur etwa 1 Mio. Menschen. Die unendliche Weite der Landschaft und das extreme Klima tragen dazu bei, dass es nicht so dicht besiedelt ist. Einer der berühmtesten Schriftstellers der Republik, Herr Kulakowskij, erwähnte, dass die Republik einfach nicht sehr reich an bewohnbarer Fläche ist. Die über 800.000 in ihrer Größe sehr unterschiedlich geformten Seen und die etwa 20 größeren und kleineren Flüsse geben der Landschaft eine eigene Prägung. Der größte Fluß Lena windet sich mit einer Länge von 4.310 km durch das riesige Land. Außerdem gibt es zahlreiche Hochgebirge und sehenswerte Felsformationen. Allerdings sind unter den ca. 1 Million Einwohnern etwa 120 unterschiedliche Nationen vertreten. Die größte Nation (etwa 50% der Bevölkerung) stellt das Volk Sacha (auch Yakuten genannt) dar. Unter anderen sind: Russen,Ukrainer, Evenen, Evenken, Dulgane, Yukagiren, Inuits u.a. vertreten.Die Republik ist sehr reich an Bodenschätzen wie Edelmetalle, Erdöl, Kohle und Diamanten. Zum Teil ist dies auch ein Grund für die (unterschiedlichste Völkervertretung) Vielfalt an Gastarbeitern, denn viele kamen und kommen nach Jakutsk, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das bekannteste Merkmal der Republik ist die extreme Kälte und das Zeichen des Mammuts. Im Winter erreichen die Temperaturen in der Hauptstadt Jakutsk etwa 55°C minus! Im Sommer jedoch sind es fast 40°C plus!

Ein Wörterbuch für das Sacha Volk

Es arbeitete  unser Mitarbeiter an einem Sprachlernbuch, welches den Einheimischen ermöglicht, die Fremdsprachen direkt, ohne die Russisch-Brücke, anzueignen. Das stellt eine enorme Erleichterung dar. Dieses praktische Sprachlernbuch ist in 4 Sprachen erarbeitet und zusammengestellt worden: Sacha-Deutsch-Englisch-Russisch. Die Einheimischen äußerten sich darüber schon in der Vorbereitungsphase sehr positiv und konnten die Fertigstellung kaum erwarten

Sprach-Freizeiten

Während der warmen Sommermonate werden sehr oft attraktive Sprach-Freizeiten für Schüler angeboten. Bei diesen Sprachkursen ist auch unser Mitarbeiter tatkräftig involviert. Die aktive Mithilfe als Muttersprachler wird von den jungen Teilnehmern sehr geschätzt. Diese Begegnungen stellen auch eine gute Plattform für einen kulturellen Austausch dar. Der Erfahrungsaustausch und die praktischen kulturellen Fallbeispiele sind für ein zukünftiges Studium oder Praktikum im Ausland sehr hilfreich. 

Dolmetscher für ausländische Facharbeiter

Zurzeit sind die Türen für viele ausländische Spezialisten weit geöffnet und sie werden in unterschiedlichen Arbeitsbereichen nach Yakutsk eingeladen. Zum Beispiel wurde  eine neue Asphaltanlage in der Stadt aufgebaut. Viele Strassen befanden sich wegen der Witterungseinflüsse in einem katastrophalen Zustand. Durch diese Anlage wurden die Straßen stabilisiert und verbessert. Dazu wurden zwei Spezialisten aus Deutschland eingeladen. Unser Mitarbeiter war als Dolmetscher und Berater sehr involviert.